Gast-Beitrag zur „Women´s Week“ II Frauen und Sport

Der 8. März ist ein besonderer Tag – denn an diesem Tag lenken wir die gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf die Situation von Frauen. Es ist einTag, an dem wir Missstände aufzeigen, um endlich eine umfassende Gleichberechtigung zu erreichen.

Der FC Schwarz- Weiß Silschede genießt zweifelsohne einen sehr guten Ruf im Frauenfußball und bietet Mädchen und Frauen gute Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Daher haben wir zu diesem Thema zwei Urgesteine des Silscheder Frauenfußballs zum Interview gebeten.

*Hey Christina und Nicole, danke, dass ihr euch Zeit für ein kurzes Interview Zeit genommen habt. Ihr seid Silschederinnen durch und durch und schon sehr lange im Verein. Erzählt uns kurz etwas zu euch.*

Nicole: Hey, ich heiße Nicole und bin 29 Jahre alt. Mit fünf Jahren habe ich mit Fußballspielen angefangen und bin als Jugendliche nach Silschede gewechselt. Aktuell ist meine Aufgabe im Verein das Organisatorische fürdie Frauenmannschaft und fungiere als Managerin.

Christina: Hi, ich heiße Christina und bin im Verein als „Uebi“ bekannt. Gemeinsam mit Nicole bin ich vor 15 Jahren nach Silschede gewechselt und seitdem mit der ein oder anderen Pause im Verein aktiv. Am Liebsten habe ich als Torwart zwischen den Pfosten gestanden aber zuletzt auf Grund des Alters und meines Berufs als Backup gedient.

*Lasst uns heute im Rahmen der „womens week“ ein wenig über den Amateur-Frauenfußball sprechen. Unser Verein hat mit Alex Popp natürlich ein großartiges Aushängeschild und ist durch sie bundesweit bekannt geworden. Prägt diese tolle Story die Silscheder Frauenmannschaft noch heute?*

Nicole: Poppi und ihr Werdegang prägen unsere Frauenmannschaft heute noch. Wir hatten das Glück mit ihr zusammen zu spielen und ihre Karriere von Beginn an mit zu verfolgen. Gerade die jüngeren Spielerinnen schauen zu ihr auf und sehen sie als ihr großes Idol. Bei Besuchen in der Heimat schaut sie auch immer am Platz vorbei und sorgt vor allem bei den Jüngeren für Aufregung und Euphorie.

*Wir hoffen natürlich alle, dass Alex nach ihrer aktiven Profikarriere noch ein paar Jahre bei uns kickt. Aber eigentlich liegt die Hoffnung in eine erfolgreiche Zukunft auf der Jugend, doch junge Spielerinnen sind immer schwerer zu finden und zu motivieren. Was könnte man eurer Meinung nach tun, um Mädchen frühzeitig vom Fußballspielen zu begeistern?*

Nicole: Grundsätzlich sollten Mädchen ermutigt werden, die Sportart auszuüben, die ihnen am meisten Spaß macht, abseits von klassischen Rollenbildern. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Sache aber um konkret zu Antworten: Es sind Verankerungen im Schul- als auch im Freizeitbereich notwendig, in denen Mädchen selbstverständlich Fußball spielen können. Ich wurde von meinen Nachbarn und Cousins mit zum Bolzplatz genommen.

Christina: An meiner Schule wurde damals ein Turnier gespielt, wodurch mein Interesse geweckt wurde.

*Im männlichen Fußball geht es meistens etwas ruppiger zu Sache als bei den Frauen. Frauen sind im Fußball ganz anderen Problematiken ausgesetzt, die bis hin zu sexueller Belästigung durch männliche Personen führen können. Habt ihr vielleicht selbst solche Erfahrungen gemacht oder davon gehört?Und wie können Frauen und der Verein am besten damit umgehen?*

Christina: Wir haben beide keine Erfahrung mit solchen Vorkommnissen gemacht. Sollte etwas in der Hinsicht passieren, sehen wir uns als Ältere in der Verantwortung aufmerksam zu sein und konsequent zu reagieren.

*Ihr hattet in eurer Karriere ja schon Trainerinnen und Trainer. Aktuell besteht das Silscheder -Trainerteam aus einer Frau und vier Männern. Welche Unterschiede siehst du und wie klappt das momentan?*

Christina: Die Kommunikation ist ein großer Unterschied. Wir denken es erfordert zeitweise ein wenig mehr Empathie und Geduld 30 Frauen erfolgreich zu trainieren. Eine gute Prise Humor und Gelassenheit entspanntdie Gemüter auf beiden Seiten.

*Noch eine letzte Frage: Was wünscht ihr euch allgemein für den Frauenfußball im Amateursport?*

Mehr Anerkennung, Aufmerksamkeit, Gelder und Respekt!

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4. März 2021